Der britische Maler David Hockney im Gespräch mit der Zeit, 01.07.2016.

Das Floating-Piers-Spektakel des Installations- und Verpackungskünstlers Christo ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen. Hyperallergic - Redakteur Mike Watson hat die Installation besucht, wobei er sich in seinem Artikel vor allem auf die ökonomischen und sozialen Aspekten des Riesenprojekts konzentriert. Christo und seine verstorbene Frau Jeanne-Claude hätten immer auf der rein ästhetischen Dimension ihrer Arbeit bestanden. Watsons Einwand: "While consistent with Christo’s general attitude toward his work, given the logistical challenges of 'Floating Piers' [...] it’s hard to see how aesthetic values can be separated from social and economic concerns." So habe beispielsweise der Waffenhersteller Beretta seine Privatinsel als Zielort der Piers kostenlos zur Verfügung gestellt.

Noch mehr Hintergrundinformationen speziell zur Kooperation mit dem Rüstungskonzern hat Jürgen Kleindienst für die Leipziger Volkszeitung zusammengetragen.

Tobias Timm von der Zeit hat sich mit dem britischen Maler David Hockney getroffen, um ihn anlässlich seiner aktuellen Portraitausstellung in London über eben jene auszufragen. Hockney erweist sich wieder einmal als witziger und schlagfertiger Gesprächspartner, der trotz seines fortgeschrittenen Alters von 78 Jahren fest in der Gegenwart steht.

Die Berliner Theaterlandschaft ist in Aufruhr – 2017 soll der ehemalige Chef des Londoner Museums Tate Modern, Chris Dercon, die Leitung der Volksbühne übernehmen. Die Belegschaft des Hauses wehrte sich nun mit der Veröffentlichung eines offenen Briefes, befürchtet man doch die Preisgabe der Einzigartigkeit des Hauses, die Kommerzialisierung seines Programms und die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter (bestätigt wurde inzwischen, dass etwa 15% der Belegschaft gehen müssen). Irene Bazinger hat für die FAZ den Stand der Debatte zusammengefasst und erläutert die Positionen sowohl der Gegner als auch der Befürworter Dercons.

Im Museum Schaulager im Schweizerischen Münchenstein ist zur Zeit die Ausstellung "Kammerstück" zu sehen. Es handelt sich dabei laut Museumshomepage um das Ergebnis eines intensiven Austauschs der beiden Künstler Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow. Naomi Gregoris scheint nicht recht überzeugt zu sein vom Ergebnis der Zusammenarbeit, zu undurchsichtig scheint das Zusammenspiel der ausgestellten Arbeiten. "Es scheint, dass selbst das Schaulager nicht genau weiss, was in den Köpfen dieser beiden zweifellos brillianten Künstler abging. [...] Und so schafft es die Institution weder in der Ausstellungskonzeption noch in den Begleittexten […], eine adäquate Übersetzung zu finden", schreibt sie in einem etwas polemisch ausgefallenen Artikel für die Schweizer Tageswoche.

Der britische Künstler Liam Gillick vertrat Deutschland 2009 auf der Biennale in Venedig. Die FAZ hat nun einen Gastbeitrag Gillicks veröffentlicht, in dem er den kulturellen Eliten Großbritanniens völliges Fehlverhalten im Vorlauf des Brexit-Referendum vorwirft: "Immer wieder versuchte ich, mit aufgeschlossenen Kollegen [über die Argumente der Austrittsbefürworter] zu diskutieren. Vor dem 23. Juni habe ich nie ein vernünftiges Gegenargument gehört. Nie kam ein richtiger Dialog zustande, meist wurde sofort abgewinkt. 'Besser gemeinsam', 'Mir gefällt es in der Toskana' oder 'In Berlin gibt es noch billige Wohnungen' – mehr hatten sie nicht zu bieten. Die britische Kulturelite hat es versäumt, sich mit den konkreten Problemen Europas auseinanderzusetzen und mögliche Lösungen vorzuschlagen."

Wie kommen eigentlich der Preis für ein Kunstwerk zustande? Henri Neuendorf hat in einem kompakten Artikel für artnet.news.com Galeristen und Künstler befragt und die wichtigsten Einflussfaktoren zusammengestellt.